Sandro Porcu u. Andreas Jeriga
"Nuvola-Der letzte Tanz" 2007
verschiedene Materialien 75x50x60 cm:


In geradezu surrealer Weise kuscheln sich in einer Art fliegender Teppich, in einem gerade noch ausreichend Platz gebenden Koffer ein Schwein und ein Pinguin aneinander. Beide Machwerk des Menschen: aus kühlem geschmeidigem Silikon das Schweinchen und aus warmem von Kindern so geliebten Plüsch der Pinguin.

Sie klammern sich in ihrer Gefährdung nun doch berührend menschlich aneinander. So als wären sie auf dem aussichtslos Billionen Lichtjahre weiten Weg zu jener zweiten Erde in einer düsteren, unfreundlichen, überaus kargen Umgebung - weit über den Wolken, jenseits der uns schützenden Atmosphäre.

Man fühlt sich angesprochen, ja verletzt. Denkt an Sloterdijks Aussagen in seinem philosophischen Werk „Kugelsphären“ und dem dort beschriebenen Verlust des Gefühls menschlicher Geborgenheit.

Auch schließlich, weil der geöffnete Kofferdeckel - zufällig oder eben nicht – leicht, sehr leicht zuklappen könnte. Dies würde die letzte Illusion von friedvollem Geborgensein nehmen, aber auch jene vom Forschungsdrang nur schlafender erschöpfter Reisender, des Astronauten etwa oder des Forschungsreisenden und deren Glücksgefühl grenzgängerisch Fremdes zu erkunden.

Was womöglich Schutzraum sein könnte gegenüber der Leere des Raumes, erweist sich doch in Wirklichkeit als Grab, ein letztes Aufbäumen darin um nicht zu ersticken, ein letzter Tanz - wenn überhaupt noch das.

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